Thema „Mit Kindern über den Krieg sprechen …. Was kann ich tun?“.
Dieses kostenlose Online- Gesprächsangebot findet statt am
Mittwoch, den 23.03.2022
und Dienstag den 29.03.2022
von 18.00 bis max 19.30 Uhr statt
Leitung:
Andrea Bleichert (Dipl. Sozialpädagogin/Marte Meo Therapeutin)
Gabriele Pollmann (Dipl. Sozialpädagogin)
Infos und Anmeldung über PN oder über unsere Mailadresse:
gabriele.pollmann(at)skfm-erkrath.de
Sie bekommen dann einen Zugangslink zugeschickt, unter dem Sie der Veranstaltung beitreten können. Sie müssen dafür keine App herunterladen.
Die Kinder-Jugend & Familienhilfe und die Frühen Hilfen des SKFM Erkrath e.V. möchten Erkrather Familien mit den schlimmen Ereignissen in der Ukraine nicht allein lassen und sie dabei unterstützen, die Nachrichten selbst zu verarbeiten, um dann auch als präsente und hilfreiche Ansprechpartner für die Kinder zur Verfügung zu stehen.
Vorab haben wir ein paar Leitlinien für Familien zusammengestellt:
Allgemein:
- Kinder haben ein feines Gespür für die Stimmungen der Erwachsenen, also müssen wir uns mit unseren eigenen Gefühlen auseinandersetzen. Gefühle sollten nicht verborgen oder verniedlicht werden, aber wir sollten auch nicht unsere Angst, der Angst unserer Kinder hinzufügen.
- Dazu ist es wichtig, dass wir selbst auch mal abschalten, das Handy weglegen, den Fernseher und das Radio bewusst ausmachen- besonders abends und nachts.
- beschränken wir unsere Informationsquellen auch auf zwei seriöse Quellen und schalten alles andere für einige Tage weg.
Für Kinder ist es wichtig, dass es neben der Sorge vor allem Zuversicht gibt.
- Zuversicht, dass es kompetente und engagierte Menschen gibt, die jetzt nach Lösungen suchen.
- benennen Sie klar, dass wir hier in Sicherheit sind und
- viele Familien aus der Ukraine flüchten in ein sicheres Nachbarland, vielleicht werden sogar einige Familien demnächst hier bei uns und Schutz und Sicherheit finden.
- Ab dem KiTa-Alter werden Informationen untereinander ausgetauscht,
- ab dem Grundschulalter bekommen Kinder durch Freundinnen und Freunde/Klassengemeinschaft Zugang zu Bildern und Erzählungen
- Wir als Bindungsperson sollten unsere Kinder umgehend begleiten, sobald die Kinder nachfragen oder erlebtes mit uns austauschen wollen.
- Die Kinder bestimmen dabei das Tempo. Kinder wissen genau, was sie sich und uns zumuten können und brechen das Gespräch dann plötzlich ab. Das sollte dringend akzeptiert werden. Das Kind kommt von sich selbst und setzt das Gespräch fort, wenn es so weit ist. Wir sollten uns für das, was das Kind gehört hat, gesehen hat usw, interessieren, das Kind aber nicht bedrängen.
- Mit älteren Kindern, ab dem Schulalter ist zu empfehelen, gemeinsam Kindernachrichten zu schauen, die die aktuellen Themen aufgreifen und sehr kindgerecht präsentieren.
„Kika“ (von ARD und ZDF) und die Nachrichtensendung „logo! (ZDF)“ sind empfehlenswert.
(Auch in der Mediathek oder ZDF Tivi)
- Mit älteren Kindern ab ca.12 Jahren kann man dann durchaus auch gemeinsam Nachrichten schauen oder hören und sich anschließend über das Gesehene und Gehörte austauschen.
Wir sollten auch ältere Jugendliche nicht vergessen und auch hier Gesprächsangebote machen bzw Zeit und Raum für einen Austausch anbieten. Die Fragen und Sorgen werden auch hier kommen, manchmal noch verschärft durch Informationen, die die Jugendlichen aus ihren Peer-groups bekommen haben. Eventuell ist damit zu rechnen, dass sie sehr erschreckende und brutale Videos gesehen haben.
Jugendliche suchen das Gespräch evtl. erst abends und dann umgehend. Ein Gesprächsaufschub wird häufig nicht angenommen.
Familien, die Verwandte und Bekannte im Kriegsgebiet haben, sind besonders betroffen.
Auch hier gilt: bitte suchen sie sich seriöse Informationsquellen und versuchen auch Sie immer wieder zuversichtlich zu sein. Für ihre Kinder.
Struktur und Routine sind ein guter Schutz gegen Belastungssymptome, deshalb sollten sie von ihrer gewohnten Tagesstruktur nicht allzu sehr abweichen.
Auch wenn wir diesen sinnlosen Krieg leider nicht beenden können, wollen wir alles in unserem Vermögen stehende tun, um zumindest Familien hier zu unterstützen.