Geschichte

Am 20.11.1986 wurde der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer Erkrath e. V. gegründet. Nach einer Gründungs- und Konsolidierungsphase in den 1980er-/90er-Jahren wurden die einzelnen Arbeitsbereiche und Hilfsangebot aufgebaut.

Gründungsphase

November 1986 bis 1991

Bis 1986 wurden soziale Aufgaben in Erkrath über den SKFM Ortsverein aus Hilden wahrgenommen und gesteuert. Am 20.11.86 wurde der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer Erkrath e. V. gegründet, damit ein am Ort angesiedelter Verein über das Engagement des kath. Sozialdienstes in Erkrath entscheidet. Der kleine Verein hat zunächst als zentrales Aufgabenfeld den allgemeinen Sozialdienst mit 1,5 Fachkräften (eine für Hochdahl und 0,5 für Erkrath und Unterfeldhaus) und zwei Schreibkräften in Teilzeit.

[Der neu gegründete SKFM Erkrath e. V. übernimmt von der kath. Kirchengemeinde St. Franziskus die Schuldnerberatung mit einer Fachkraft.

Mit der Hilfe von Ehrenamtlichen werden gebrauchte Möbel gesammelt, in der Garage der Kirchengemeinde St. Franziskus in Trills gelagert und einmal monatlich nach Bedarf von Ehrenamtlichen an Menschen mit kleinem Budget ausgeliefert.

Die Schuldnerberatung wird um eine Sekretariatsstelle erweitert und ein Jahr später um eine weitere Fachkraft mit 15 Wochenstunden.]

Konsolidierungsphase

1992 bis 1996

Im Rahmen einer ersten Restrukturierung des SKFM Erkrath e. V . wurde die fachliche Begleitung der Ehrenamtlichen in der Arbeit mit psychisch Kranken des SKFM Erkrath e. V. und das Betreute Wohnen für sechs psychisch kranke Erkrather/-innen an das Sozialpsychologische Zentrum des Geschwisterverbandes nach Mettmann übergeben. 

Der Bereich gesetzlicher Betreuungen wird an den Geschwisterverein in Hilden abgegeben, womit dieser Bereich für den SKFM Hilden wirtschaftlich zu betreiben ist.

Der SKFM Erkrath e. V. konzentriert sich auf die Verbesserung der Angebote für arbeitslos gewordene Menschen, da es trotz eines zunehmend steigenden Bedarfs hierfür in Erkrath und in den Nachbarstädten Hilden, Haan und Mettmann keine Hilfsangebote gab.

Wegen des Neubaus eines Kindergartens mussten die Garagen weichen, die bislang als Lager für die gespendeten, gut erhaltenen gebrauchten Möbel dienten. Da Ersatzlagerflächen nicht zu finden waren, wurde das Angebot notgedrungen bis auf Weiteres als telefonische Möbelbörse weitergeführt.

Aufbau eines eigenen Schwerpunktes der Hilfen für langzeitarbeitslose Menschen und Aufbau des Projektes „Rundum“

1997 bis 2001

Als erstes Angebot wird in diesem Zusammenhang in Kooperation mit dem Kreis Mettmann und dem Arbeitsamt der „Job-Club“ geschaffen, der mit einer pädagogischen Fachkraft ausgestattet ist und im Schwerpunkt eine persönliche Beratung auch bis hin zu einer grundsätzlichen Neuorientierung für arbeitslose Menschen anbietet.

Als zweites Angebot für Arbeitssuchende wird das Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt „Rundum“ in der Helena-Rubinstein-Str. 4 f geschaffen. Es ist ebenfalls eine Zusammenarbeit des SKFM Erkrath e. V. mit dem Kreis Mettmann und dem Arbeitsamt. Hierin geht die notdürftige telefonische Möbelbörse auf. Langzeitarbeitslose Menschen erhalten eine Chance, sich wieder zu beweisen und zu qualifizieren. Gleichzeitig schafft das Projekt eine notwendige wie nützliche und preiswerte Einkaufmöglichkeit für Menschen mit einem kleinen Budget und tut etwas für die Umwelt in dem gut Erhaltenes einer zweiten Nutzung zugeführt wird. Und ganz nebenbei sparen die Erkrather hierdurch auch etwas bei den Müllentsorgungskosten ein.

Zu dem Projekt „Rundum“ kommt „Impuls“ mit Förderung vom Erzbistum hinzu. Hiermit werden gezielt arbeitslose junge Erwachsene unter 25 Jahren unterstützt. Räumlich ist das Projekt bei „Rundum“ in der Helena-Rubinstein-Str. 4 f angesiedelt.Gleichzeitig erhält „Rundum“ neben seiner 500 qm großen Fläche für Werkstatt, Sozialräume und Büros weitere 1000 qm hinzu – als Verkaufsfläche und Schulungsraum sowie für weitere Büros.

Die Kleiderkammer in Hochdahl muss wegen des Abrisses ihres bisherigen Domizils in der Hildener Straße ein neues Quartier finden. Gleichzeitig geben die AWO und das Diakonische Werk ihre Trägerschaft auf, sodass der SKFM nunmehr alleine für die Kleiderkammer zuständig ist. Die Kirchengemeinde St. Franziskus hilft zunächst wegen anstehender Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen befristet mit Räumen im Franziskushaus in Trills 28 aus.

Damit zukünftig weniger Kinder beim Übergang von der Schule in den Beruf verloren gehen, wird das Projekt „Zündstoff“ geschaffen. Es werden 12 schulmüde Jugendliche in speziell hergerichteten Räumen in der Helena-Rubinstein-Str. 4 f von einem Lehrer in neuer Weise unterrichtet, ergänzt durch viele praktische Arbeiten mit einem Schreiner. Schüler und Eltern werden durch eine Pädagogin begleitet. Koordiniert wird das Projekt von einer Fachkraft, die auch im Bereich Kinder-, Jugend- und Familienhilfe mit zusätzlich 16 Wochenstunden tätig ist.

Ausbau der Chancengleichheit für junge Menschen

2002 bis 2006

Mit dem Beginn des Schulmüdenprojektes im Jahr 1999 wurde der erste Grundstock für diesen neuen Abschnitt gelegt. 

„Die Kurve“ – ein Kooperationsprojekt mit der VHS Erkrath und dem Arbeitsamt – nimmt ihre Arbeit auf. Darin werden junge Erwachsene bei ihren Bemühungen, nach der Schulpflicht ihren Hauptschulabschluss nachzuholen, durch eine pädagogische Fachkraft begleitet und gestützt. Im zweiten Jahr von „Die Kurve“ wird die Kooperation mit dem Arbeitsamt Mettmann weitergeführt, und es werden nun verstärkt Hilfestellungen für Schüler an den Erkrather Hauptschulen und der Förderschule beim Übergang von der Schule in den Beruf angeboten. In den Folgejahren wird kreisweit die Kompetenzagentur zur Betreuung junger Heranwachsender installiert, sodass die erfolgreiche Arbeit von „Die Kurve“ im Rahmen der Kompetenzagentur fortgeführt werden kann. Die Fachkraft aus „Die Kurve“ ist seitdem im Jugendamt Erkrath ansässig und gestaltet mit zwei weiteren Kollegen vor Ort das Beratungsangebot. Zusätzlich wird die Beratung ergänzt durch das Angebot eines handwerklichen Kompetenzchecks.

Der SKFM übernimmt die Trägerschaft für die Offene Ganztagsschule in der katholischen Johannesgrundschule. Mit vier Mitarbeiterinnen und 50 Kindern geht der Ganztag an den Start.

Das erste interne Mitteilungsblatt der „SKFM Erkrath e. V. aktuell“ erscheint, als Vorläufer der heutigen „Pinnwand“. Sie gibt den im SKFM Erkrath e. V. aktiven ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern sowie allen weiteren Interessierten einen aktuellen Überblick über die Aktivitäten des SKFM Erkrath e. V.

Ein neues 6-köpfiges Team von Ehrenamtlern sichert im Arbeitskreis der Behinderten und Nichtbehinderten den Generationswechsel. 

Stabilisierung, Um- und Ausbau der Bereiche „Zündstoff“ und „Rundum“

2007 bis heute

Das Schulmüdenprojekt „Zündstoff“ wird in das von der EU geförderte Modell der Bundesregierung „Schulverweigerung – Die 2. Chance“ aufgenommen und nimmt auch an dem Folgeprojekt „Jugend stärken im Quartier“ teil.

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Dr. Ursula von der Leyen, besucht den SKFM Erkrath e. V., um sich über das Schulmüdenprojekt zu informieren.

Es kann das 10-jährige Bestehen des Schulmüdenprojekts mit der Schirmherrin Frau Michaela Noll (MdB), dem Bürgermeister Arno Werner, Gästen vom Landschaftsverband Rheinland sowie weiteren Freunden und Förderern des SKFM Erkrath e. V. gefeiert werden.

Das Angebot der Kompetenzagentur wird als Jugendberufshilfe der Stadt Erkrath fortgeführt. Nunmehr begleitet eine städtische Mitarbeiterin Erkrather Jugendliche beim Übergang von der Schule in den Beruf.

  • Am Gymnasium am Neandertal wird der gebundene Ganztag gestartet und in den Folgejahren weitergeführt und ausgebaut. Der SKFM Erkrath e. V. ist an diesem Prozess maßgeblich beteiligt.
  • In der OGS der Johannesschule wird die vierte Gruppe mit nun insgesamt 100 Kindern installiert. Seit Einführung des Offenen Ganztags hat sich damit die Anzahl an Betreuungsplätzen verdoppelt. Die Kinder werden von acht Mitarbeiterinnen, zwei Küchenkräften, weiteren Honorarkräften und ehrenamtlichen Helfern betreut.
  • Es kann das 10-jährige Bestehen des Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekts „Rundum“ u. a. mit Gästen aus dem Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, aus dem Kreis Mettmann, der Arge ME-aktiv und mit dem Bürgermeister der Stadt Erkrath gefeiert werden.
  • „Rundum“ erhält durch eine bauliche Maßnahme eine zusätzliche Fläche von ca. 500 qm, wodurch sich das Warenangebot nochmals erweitert und das Qualifizierungsangebot deutlich verbessert werden kann. Der Secondhand-Laden Sandheide, ursprünglich organisiert von über 30 Ehrenamtlichen Mitarbeiter(inne)n erhält eine neue Struktur durch eine hauptamtliche Mitarbeiterin. Die Kaufhäuser des SKFM Erkrath e. V. sind nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert.
  • Es werden mit Unterstützung der örtlichen Pfarrgemeinden St. Johannes der Täufer und St. Franziskus sowie der St. Sebastianus Bruderschaft Erkrath 1484 e. V. zwei Projekte haushaltsnaher Dienstleistungen gestartet: der Einkaufsservice „Flotte Tüte“ sowie der Wasch-und Bügelservice „Picobello“. Wenige Monate später werden die haushaltsnahen Dienstleistungen durch den Putzservice „Blitzblank“ erweitert. Inhalt dieses Projekts ist ein Service rund um den Haushalt, der eine kontinuierlich steigende Nachfrage verzeichnet.

Im Bereich Jugend und Familie wird als neuer Aufgabenbereich das Projekt „Frühe Hilfen und Beratung in Familien“ aufgenommen. Damit steht nun auch jungen Familien mit Kindern ein weiteres Beratungs- und Unterstützungsangebot bei der Erziehung und der Alltagsbewältigung zur Verfügung.

Das Angebot der Frühen Hilfen wird durch einen neuen Baustein erweitert, der den Einsatz von Familienhebammen vorsieht. Nunmehr können Eltern auch in ihrer häuslichen Umgebung im Hinblick auf eine Stärkung der Eltern-Kind-Bindung beraten und individuell unterstützt werden.

Die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe haben wir den Anforderungen der Zeit entsprechend angepasst und sind nun vor allem in den niederschwelligen Angeboten engagiert, wie Beratung in Erziehungsfragen und Gruppen-angebote zur Stärkung der elterlichen Kompetenzen, und schließen hiermit nahtlos an die Frühen Hilfen an.